Berlin: Lage protestierender Flüchtlinge dramatisch

(17.10.2013/dpa)

Die Lage der rund dreißig protestierenden Flüchtlinge am Brandenburger Tor in Berlin spitzt sich zu. Ihre gesundheitliche Verfassung habe sich verschlechtert, sie wollten ihren Hungerstreik aber fortsetzen, sagte einer der Asylbewerber am Donnerstag. Der Berliner Landesbischof Markus Dröge verlangte eine „humane Einwanderungspolitik“. Bei einem Besuch der Flüchtlinge forderte Dröge die Politiker auf, den Hilferuf ernst zu nehmen. Die Verantwortung für die verzweifelten Menschen, die etwa aus Syrien oder Iran kommen, dürfe nicht weiter hin und her geschoben werden. Der Bischof bat die Flüchtlinge, wenigstens den Durststreik zu beenden.

Nach eigenen Angaben sind sie seit mehr als einer Woche im Hungerstreik, seit fast vier Tagen haben sie nichts mehr getrunken. Die Demonstranten, die aus Bayern nach Berlin gekommen waren, fordern eine Anerkennung ihrer Asylanträge. 35 weitere Asylbewerber aus Bayern stoppte die Polizei am Donnerstag auf der Autobahn in Unterfranken.

In immer kürzeren Abständen mussten Flüchtlinge in der Nacht und am Tag in Krankenhäuser gebracht werden, um sie zu stabilisieren, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr berichtete. Dort erhalten sie Infusionen mit Nährstoffen. Seit Donnerstagmittag wollten sich die Menschen allerdings nur noch auf die Betreuung durch Ärzte ihres Vertrauens auf dem Platz verlassen, sagte der Sprecher.

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