Athen setzt Bau eines Zauns an der Grenze zur Türkei fort
(25.07.2012/dpa)
Griechenland hält trotz internationaler Kritik am Bau eines knapp elf Kilometer langen Zauns entlang der Grenze zur Türkei fest. „Der Zaun wird plangemäß Anfang Oktober fertig sein“, sagte der griechische Justizminister Nikolaos Dendias am heutigen Mittwoch im Fernsehen. Er begründete den Bau mit der illegalen Einwanderung. „Wir werden die Einfallstore versiegeln“, so der Justizminister.
Der Grenzzaun soll etwa fünf Millionen Euro kosten. Er wird aus dem griechischen Haushalt bezahlt. Die zuständige EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström, hatte den Bau kritisiert und erklärt, Geld aus EU-Fonds werde es dafür nicht geben.
Hunderttausende Flüchtlinge aus Asien und Afrika gelangen über die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland illegal in die Europäische Union. Mit dem Zaun entlang einer „Schwachstelle“ am Grenzfluss Evros will Athen den Strom an Zuwanderern eindämmen. Dort verläuft die Grenze nicht genau am Fluss entlang, sondern macht nahe der Kleinstadt Orestiada einen großen Bogen in Richtung griechischen Binnenland.
Allein 2010 sind nach griechischen Angaben 128.000 Migranten in das Land gekommen. In den vergangenen vier Jahren seien es knapp über eine halbe Million gewesen. Seit zwei Monaten patrouillieren an der Grenze neben griechischen Beamten auch Dutzende Mitarbeiter der EU-Grenzagentur Frontex.