Anschläge in Afghanistan: Vier NATO-Soldaten und sechs Zivilisten getötet
(10.08.2012/dpa)
Ein uniformierter Attentäter hat in der südafghanischen Provinz Helmand drei US-Soldaten erschossen und einen weiteren verletzt. Es sei unklar, ob es sich bei dem Angreifer um einen Angehörigen der Sicherheitskräfte oder um einen mit einer Polizeiuniform getarnten Aufständischen gehandelt habe, sagte ein Sprecher der NATO-Truppe Isaf. Die US-Armee bestätigte die Toten.
Aus den afghanischen Behörden hieß es, der Attentäter scheine ein enges Verhältnis zu den Opfern gehabt zu haben, die zu den US-Spezialkräften gehört hätten. Er habe die Soldaten zum Abendessen eingeladen und sie dann in der Nacht zu Freitag erschossen. Das Schicksal des Angreifers blieb zunächst unklar.
Angriffe von Afghanen in Polizei- oder Armeeuniformen auf ausländische Soldaten haben deutlich zugenommen. Bei 34 solcher Vorfälle wurden seit Jahresbeginn 24 Soldaten getötet. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 35 Angriffe dieser Art. Am Donnerstag hatten Isaf-Soldaten einen afghanischen Soldaten erschossen, der zwei ausländische Kameraden angreifen wollte.
Bei einem Angriff Aufständischer wurde am Freitag im Süden des Landes ein Isaf-Soldat getötet. Nähere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Bei einem Bombenanschlag in Helmand wurden sechs Angehörige einer Familie getötet. Fünf weitere Zivilisten seien verletzt worden, als am Straßenrand ein Sprengsatz neben einem Minibus detonierte, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder. Der Sprecher machte die Taliban für die Tat verantwortlich.