„Als Kriegshetzer entlarvt“: Bürgerproteste gegen Gauck
(15.06.2012/dpa)
Kritische Intellektuelle und immer mehr Bürger aus Ost und West werfen dem Bundespräsidenten Joachim Gauck vor, für die Kriegseinsätze der Bundeswehr zu werben. Den Anfang machten Künstler, Friedensaktivisten und Politiker wie der Liedermacher Konstantin Wecker, der Schriftsteller Wolfgang Schorlau, der Theologe Eugen Drewermann, Peter Strutynski, Katja Kipping, Hans-Eckardt Wenzel, Sevim Dagdelen, Hans Modrow, Monty Schädel, Bettina Jürgensen und der Musiker Frank Spilker. Den von der Tageszeitung junge Welt am Donnerstag dokumentierten Äußerungen (1) schließen sich immer mehr Bürger mit eigenen Stellungnahmen an.
Anlass der Empörung ist eine Rede, die Gauck am 12. Juni 2012 vor der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Darin hatte er die Bundesrepublik als „glücksüchtige Gesellschaft“ charakterisiert, die nur schwer damit umgehen könne, „dass es wieder deutsche Gefallene gibt“. Die Bundeswehr bezeichnete er als „Friedensmotor“, die deutschen Soldaten als „Mut-Bürger in Uniform“.
Zum Inhalt der Rede schrieb Jürgen Rose (Oberstleutnant a.D. und Vorstandsmitglied des Darmstädter Signals): „Mit seiner Anfeuerungsrede bei der Generalstabsakademie hat sich unser ‚Bundes-Gauckler’ als Kriegshetzer entlarvt. Kein Wort von den völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Kriegen, welche die Bundeswehr geführt hat oder an denen sie beteiligt war – 1999 gegen Jugoslawien, 2001 in Afghanistan, 2003 gegen den Irak. Es hätte einem angeblichen Mann Gottes besser zu Gesicht gestanden, den Friedensauftrag, den die Bundeswehr laut Grundgesetz zu erfüllen hat, laut und deutlich anzumahnen.“ (2)
(1) http://www.jungewelt.de/2012/06-14/057.php
(2) http://www.jungewelt.de/2012/06-15/035.php