Absturz einer Passagiermaschine über Ostukraine: 298 Tote

(18.07.2014/dpa/hg)

Bei dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine sind nach Angaben der Behörden in Kuala Lumpur 298 Menschen aus fast einem Dutzend Staaten ums Leben gekommen. Darunter waren nach bisherigen Erkenntnissen 173 Niederländer, 44 Malaysier, 27 Australier, 12 Indonesier, 9 Briten, 4 Deutsche, 4 Belgier, 3 Philippiner, 1 Kanadier und 1 Neuseeländer. Die Länder, aus denen die Opfer stammten, fordern eine unabhängige Untersuchung.

Schon bevor allerdings eine Auswertung der Beweislage begonnen hat, legen sich westliche Medien – zum Teil unter Bezugnahmen auf nicht näher genannte Geheimdienstquellen – darauf fest, dass der Abschuss durch “Separatisten” in der Ostukraine erfolgt sei. Sie folgen dabei der Interpretation der ukrainischen Regierung. Präsident Petro Poroschenko hatte unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls von einem “Terrorakt” gesprochen. “Die ganze Welt hat das wahre Gesicht des Aggressors gesehen”, so Poroschenko. In ukrainischen Medien wird zudem eine Beteiligung Russlands diskutiert.

Die russische Regierung indes weist diese zurück. Außenminister Sergej Lawrow sagte Ria Novosti gegenüber, er hoffe auf eine objektive Untersuchung des Vorfalls. Auch ein Vertreter der sogenannten Separatisten meldete sich zu Wort: Die ukrainische Vorverurteilung sei “ein überaus läppischer Versuch, die Verantwortung auf die VRD abzuwälzen, und ein Beispiel für eine unbeholfene und unprofessionelle Propaganda“, sagte der amtliche Sprecher des Premiers der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk, Sergej Kawtaradse, am Freitag zu RIA Novosti.

Drucken

Drucken

Teilen