Kriege

Hilfsorganisation: Leichenschändung in Afghanistan durch US-Soldaten keine Ausnahme

Hinweis: Die Bilder sind aus den archivierten Hintergrund-Texten vor 2022 automatisch entfernt worden.

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Von REDAKTION, 13. Januar 2012 –

Seit Mittwochmorgen kursiert ein Video im Internet, dass die Schändung der Leichen mutmaßlicher Talibankämpfer durch vier US-Marine-Infanteristen zeigt. HINTERGRUND liegt eine Stellungnahme der „Kinderhilfe Afghanistan“ vor, die wir hier in einer leicht gekürzten Fassung dokumentieren:

„Vorgänge wie die geschilderten sind nicht etwa „Raritäten“ im Krieg am Hindukusch. Sie geschehen nach unseren Erfahrungen viel häufiger als wir in unseren Medien davon erfahren; insbesondere im Süden und Osten des Landes, im Verantwortungsbereich der US-Streitkräfte. Der heute gemeldete „Skandal“ wurde ja nur deshalb zum medialen Ereignis, weil die betreffenden US-„Elite“-Soldaten“ (fünf US-Marines, Angehörige der berühmten Ledernacken) ihr schändliches Verhalten auf Video aufgenommen und auf Youtube ins weltweite Netz gestellt haben.

In unseren Medien wird leider nicht berichtet, dass solche Exzesse durch Militärs die eh schon schwierige Arbeit ziviler Hilfsorganisationen erschweren und Gesundheit und Leben ihrer afghanischen Mitarbeiter gefährden.

Für unsere eigene Arbeit erwies sich wieder einmal, wie vorteilhaft es ist, dass wir bei unseren Projekten jede Zusammenarbeit mit ausländischem Militär offensiv und öffentlich ablehnen. Zu unseren Projekten in Ost-Afghanistan haben US-Soldaten seit Beginn unserer Arbeit keinen Zutritt. Auch deshalb wurden bislang weder unsere Projekte noch unsere afghanischen Mitarbeiter je bedroht oder gar geschädigt.“

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Reinhard Erös, der Leiter der Hilfsorganisation, ergänzte die folgende Anmerkung: „Laut Washington Post dienen mehr als 17.000 Vorbestrafte bei den US-Marines – zum Teil mit Vorstrafen wegen Körperverletzung, Einbruch, schwerem Diebstahl, Brandstiftung, Sexueller Übergriffe. Das Pentagon erklärte der Washington Post, man müsse Vorbestrafte einstellen , weil nicht ausreichend (nicht vorbestrafte) junge Menschen Soldat werden wollen.

Auch im Verantwortungsbereich der Bundeswehr in Nord-Afghanistan sind zur Unterstützung unserer Soldaten mehrere hundert US-Marines im Einsatz.“

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