Berliner Zeitung zum Ukraine-Krieg

Ukraine: Melnyk ruft Scholz zu Diplomatie mit Moskau auf

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Zu Beginn des Krieges war Andrij Melnyk als Botschafter der Ukraine in Deutschland der Scharfmacher vom Dienst. Angesichts der schwierigen Lage seines Landes, was allerdings noch eine eher positive Beschreibung zu sein scheint, mahnt er nun im Gespräch mit der Berliner Zeitung Verhandlungen an.

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Melnyk sagte, es gebe „plötzlich neue Signale“ von Putin, dass er eine Vermittlerrolle Chinas, Brasiliens und Indiens „akzeptieren“ würde, weil er „vertrauliche Kontakte zu den Staatsoberhäuptern dieser Länder unterhält“. „Es wäre aus meiner Sicht noch verfrüht zu sagen, ob die Ukraine dazu überhaupt bereit wäre“, kommentierte Melnyk. Denn „das Grundvertrauen, vor allem gegenüber Brasilien, sollte noch ausgebaut werden, dafür bräuchten wir einen viel engeren persönlichen Austausch zwischen den Präsidenten Selenskyj und Lula. Der fehlt leider.“ Auch einige Vermittlungsinitiativen Saudi-Arabiens und Katars seien „begrüßenswert“, um zum Beispiel nach Russland verschleppte ukrainische Kinder in die Heimat zurückzuholen. Es herrsche eindeutig eine „neue Dynamik“. Melnyk: „Gerade deswegen könnten unsere westlichen Verbündeten – vor allem Deutschland – tätig werden und vorsichtig alle Chancen abtasten.“ Was die jüngste Initiative des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán betrifft, erscheine sie „nicht besonders erfolgversprechend“, weil die Beziehungen zwischen Ungarn und der Ukraine seit Jahren „leider angespannt“ blieben. Voraussetzung für jede mögliche Vermittlung sei ja ein tiefes gegenseitiges Vertrauen. Ob Orbán in Teilbereichen mit „humanitärem Charakter, wie etwa einem Gefangenenaustausch“ einen Beitrag leisten könnte, sei sehr fraglich.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukraine-melnyk-ruft-scholz-zu-diplomatie-mit-moskau-auf-li.2251637

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