Seymour Hersh: Das Nord-Stream-Geisterschiff – Die falschen Details in der CIA-Tarngeschichte
Wieder neue Nebelkerzen in der Recherche zu den Nord-Stream-Anschlägen. Meint zumindest Seymour Hersh mit Blick auf aktuelle Artikel. Die Methode beschreibt er in einem nuen Artikel, den die Nachdenkseiten übersetzt haben.
Der Trick einer guten Propaganda-Operation besteht darin, die Zielgruppe – in diesem Falle die westlichen Medien – mit dem zu versorgen, was sie hören möchten. Ein Geheimdienstexperte formulierte es mir gegenüber kurz und prägnant: „Wenn man eine Operation wie die mit den Pipelines durchführt, muss man eine Parallel-Operation planen – ein Ablenkungsmanöver, dem ein Hauch von Realität anhaftet. Und sie muss so detailreich wie möglich sein, damit man ihr Glauben schenkt.
„Die Leute heute vergessen, dass es sowas wie eine Parodie gibt“, sagte der Experte. „Gilbert und Sullivans HMS Pinafore ist nicht die Geschichte der Royal Navy im 19. Jahrhundert. Es ist eine Parodie. Das Ziel der CIA im Falle der Pipeline bestand darin, eine Parodie zu produzieren, die so gut war, dass die Presse sie glauben würde. Doch wo fangen wir an? Man kann die Pipelines ja nicht durch eine von einem Flugzeug abgeworfene Bombe zerstören lassen oder von Matrosen auf einem Schlauchboot.
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