Pflugscharen zu Schwertern
Waffen schaffen Frieden. Heißt es plötzlich gerade von den Grünen. Jetzt aber haben Militär und vor allem die Rüstungskonzerne gesiegt. Ein Blick zurück.
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Geschichte wiederholt sich nicht, aber möglicherweise liebt sie Neuinszenierungen des immer gleichen Dramas: 1913 betrugen die Rüstungsausgaben in Österreich-Ungarn zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes, im Deutschen Reich 3,9 Prozent und in Frankreich 4,8 Prozent. Am 1. August 1914 begann das große Schlachten. Und so blicke ich heute auf die Welt, wie vor einigen Jahren der alte und weise Historiker Eric Hobsbawm im Gespräch mit mir sie ausmalte: »Alles ist möglich. Inflation, Deflation, Hyperinflation. Wie reagieren die Menschen, wenn alle Sicherheiten verschwinden, sie aus ihrem Leben hinausgeworfen, ihre Lebensentwürfe brutal zerstört werden? Meine geschichtliche Erfahrung sagt mir, dass wir uns – ich kann das nicht ausschließen – auf eine Tragödie zubewegen. Es wird Blut fließen, mehr als das, viel Blut, das Leid der Menschen wird zunehmen, auch die Zahl der Flüchtlinge. Und noch etwas möchte ich nicht ausschließen: einen Krieg, der dann zum Weltkrieg werden würde.«