Medienkritik bei Telepolis

Öffentlich-rechtliche Medien: Es gibt keinen "Tag der Befreiung" mehr

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Der Kommunikationswissenschaftler Sebastian Köhler hat sich die Berichterstattung der Leitmedien zum “Tag der Befreiung” am 8. Mai angeschaut. Dieser Tag existiert aber als solcher gar nicht mehr. Vielmehr ist vom “Ende des Zweiten Weltkriegs” die Rede, die Bedeutung, die die Rote Armee dafür hatte, wird ignoriert oder mindestens klein geschrieben. Für ihn ein Beispiel dafür, wie Framing in den Medien funktioniert. Köhler nimmt einen Text von Kurt Tucholsky als Rahmung für die aktuellen Beispiele und konstatiert:

Schon Tucholsky hatte erkannt, dass offene Korruption oder direkte, persönliche Einflussnahme das geringere Problem wären, weil leicht erkenn- und kritisierbar, für Medienschaffende wie für das Publikum.
Viel fragwürdiger sind ihm zufolge die unbewussten, scheinbar selbstverständlichen Einflüsse (“den Redakteuren so in Fleisch und Blut übergegangen”), dass sich damals wie heute bei praktisch allen Medien – nicht zuletzt bei den als besonders “unabhängig” oder “überparteilich” markierten – eine “unausgesprochene Tendenz” rekonstruieren lässt.

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