Nebeneinkünfte sind nicht gleich Nebeneinkünfte
Mal wieder ein vermeintlicher Skandal um Sahra Wagenknecht. Sie verdient doch wirklich Geld mit ihren Büchern. Anders als bei Karl Lauterbach oder Annalena Baerbock verkauft sich das, was Wagenknecht schreibt. Und ist in den Bestsellerlisten. Deswegen gibt es viel Geld dafür. Und wo ist jetzt der Skandal? Jens Berger findet den auch nicht, anders als viele andere Medien.
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Warum also all die Aufregung? Die Antwort liegt auf der Hand. Man nutzt jede noch randseitige Gelegenheit, um die Kampagne gegen Sahra Wagenknecht am Köcheln zu halten. Und da passen fast 800.000 Euro Nebeneinkünfte natürlich gut ins Konzept – zumal sich Wagenknecht, wie RTL es formuliert, doch eigentlich „die Rechte der Menschen mit kleinem Einkommen vertreten will.“ Von solchen Summen, „können die Menschen nur träumen, für die sie sich angeblich einsetzt“ – so RTL. Da war sie wieder; das immer wieder als rhetorische Kampfansage von der Bürgerlich-Rechten ins Spiel gebrachte Märchen, dass Politiker, die gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit kämpfen, ja „logischerweise“ selbst arm sein müssten. Wasser predigen und Wein saufen, so etwas geht aber nun wirklich nicht. Dabei wissen wir gutgläubigen Medienkonsumenten doch, dass so ein linker Kommunist in der Platte wohnen, seine privaten Reisen mit dem Sozialticket des öffentlichen Personennahverkehrs unternehmen und seinen Urlaub – wenn überhaupt! – auf einem Campingplatz in der Nähe von Bitterfeld verbringen muss.
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