Mensch-Zuletzt-Bank. Für den Profit löst sich die Post in nichts auf.
Die Postbank schließt massiv Filialen. Was den Angestellten die Arbeitslosigkeit bescheren kann, bedeutet für die Kunden von Postbank und der DHL Group — so heißt die Deutsche Post heute — einen schlechteren Service, schreibt Ralf Wurzbacher.
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Der Aderlass ist nicht nur ärgerlich für die vielen Kontoinhaber, die künftig durch eine noch wüstere Servicewüste irren werden. Seit Monaten nämlich sorgt die Postbank mit gravierenden Technikpannen für Schlagzeilen (dazu weiter unten mehr). Schwerer noch wiegt das Ganze mit Blick auf die ohnehin schon arg ausgedünnte Infrastruktur bei den Postdienstleistungen. Das einst flächendeckende Filialnetz der früheren Deutschen Bundespost hat sich mittlerweile praktisch verflüchtigt. Im direkten Eigentum des Bonner Konzerns sollen sich lediglich noch zwei echte Post-Zweigstellen befinden, eine im Deutschen Bundestag, eine in der Unternehmenszentrale. Unter dem Renditedruck der Aktionäre wurden die Dienste in großem Stil ausgelagert an sogenannte Postagenturen in Gestalt von Tankstellen, Kiosken, Schreibwarenläden und Supermärkten. Selbstredend werden Service und Beratung unter solchen Bedingungen kleingeschrieben. Aber wenigstens gab es bisher noch besagte 550 Postbank-Stationen – demnächst nicht mehr.
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