Harsche Reaktionen auf Hershs Artikel
Der Journalistik-Professor Sebastian Köhler schaut sich die Reaktionen auf den Artikel von Seymour Hersh zu North Stream genauer an. Doppelstandards schienen den Redaktionen nicht aufzufallen.
Für das Team der „ARD-Faktenfinder“ hat Pascal Siggelkow einen langen Text auf tagesschau.de zum Thema verfasst. Auch hier ist schon die Überschrift bemerkenswert wertend: „Was ist dran am Hersh-Bericht über eine US-Sabotage?“ Stellt man auch hier einmal eine Gegenprobe an, wird deutlich, dass etwa eine Überschrift wie „Was ist dran am ZDF-Eigendorf-Bericht über russische Kriegsverbrechen?“ kaum auf dieser öffentlich-rechtlichen Plattform Platz fände. Prinzipiell ist es gut und sinnvoll, in Redaktionen möglichst immer die kritische bis selbstkritische Frage „Was ist dran?“ zu stellen – leider wird dieses grundlegende journalistische Werkzeug gerade in Fragen von Krieg und Frieden nur sehr selektiv, nämlich ausgesprochen einseitig verwendet.
https://www.telepolis.de/features/Harsche-Reaktionen-auf-Hershs-Artikel-7492393.html