Frankreichs Linke nimmt Macron die Mehrheit
Jean-Luc Mélenchon wird nicht Premierminister. Gleichwohl haben die Linken bei der Parlamentswahl verhältnisnäßig gut abgeschnitten. Wie aber geht es weiter mit der Linksallianz NUPES und der führenden Kraft?
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La France Insoumise hat aber auch noch andere Probleme zu lösen: Zwar hat sie ihr Programm erheblich weiterentwickelt und ein »Parlament der Volksunion« (Parlement de l’Union populaire) aus Aktivisten und Expertinnen aufgebaut, das eine beeindruckende politische Agenda ausarbeitet. Doch auch sie bleibt eine kopflastige Struktur ohne starke Verankerung im Land – sie ahmt Strukturen des politischen Systems nach, das sie ersetzen will. Der französische Wahlkalender konzentriert sich auf die Präsidentschaft, und die Stimmen für NUPES bei diesen Wahlen (5,8 Millionen im ersten Wahlgang, 6,5 Millionen im zweiten) waren deutlich niedriger als die 7 Millionen, die Mélenchon im April bei den Präsidentschaftswahlen erhielt. Da die große Mehrheit der jungen und ärmeren Wählerinnen und Wähler nicht zur Wahl gingen, muss eine Linke, die eine Agenda des sozialen Wandels vertritt, eindeutig andere Wege finden, um diese Menschen zu mobilisieren.