Dietrich Brüggemann war während der Pandemie in Querdenker-Kreisen unterwegs: "Ein paar Wochen war die Stimmung in Deutschland so, als hätte man im Petersdom aufs Allerheiligste defäkiert"
Sein Name ist mit der satirischen Videoaktion “#allesdichtmachen” eng verknüpft. Der Regisseur, Musiker und Autor Dietrich Brüggemann schaut im Interview mit Andreas Scheiner auf die Coronazeit und die damalige Stimmung zurück. Und er berichtet, warum sein Verleger das Buch nicht herausbringen wollte, für das es bereits einen Vertrag gab:
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Bei ihm sei kein Platz für Künstler, die ihre Meinungsfreiheit missverstehen. Das waren wirklich seine Worte. Es gibt ja in der Literatur eine Tradition, dass Verleger zu politisch kontroversen Autoren stehen. Das geht zurück bis zu Heine und Julius Campe. Mein Buch landete dann übrigens bei einem Lektor von Hoffmann & Campe, der meinte, es sei grossartig, etwas vom Besten, was er in den letzten zwanzig Jahren gelesen habe. Aufgrund der Verwerfungen der vergangenen Jahre könne man es aber nicht am Markt platzieren. Oder das Label Grand Hotel van Cleef, das meine Band Theodor Shitstorm hinauswarf: Ich habe all diesen Leuten geschrieben, ob sie das heute immer noch richtig finden. Es hat nie einer geantwortet. Es ist ihnen offenbar peinlich, und das halte ich insgesamt für ein gutes Zeichen.