Die US-Bankenkrise ist eine direkte Folge der Leitzinserhöhungen und auch Deutschlands Finanzsystem ist alles andere als siche
Jens Berger schaut sich die aktuellen Verwerfungen im US-Bankensystem an und schaut insbesondere auf die Staatsanleihen. Seiner Auffassung nach sind sie auch in Deutschland ein Problem.
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Und hier kommt das systemische Problem. Wie viele Banken und Fonds haben in größerem Stil Staatsanleihen oder damit durchaus vergleichbare Unternehmensanleihen mit niedrigem Kupon und langer Laufzeit in ihren Bilanzen? Und wie sind diese Papiere refinanziert? Langfristig zu festen Zinsen? Oder kurzfristig zu variablen Zinsen? Die SVB [Silocon Valley Bank] war das erste Opfer, andere werden folgen. Denn das zugrundeliegende Finanzierungsmodell war in den letzten Jahren rund um den Globus weit verbreitet. Offenbar haben die Risikomanager nicht mit einer so schnellen, so großen Zinserhöhung gerechnet und es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sich alle großen Banken über „Gegenwetten“ (Hedging) gegen derartige Zinssprünge abgesichert haben. Am Ende könnten die Zinserhöhungen ein Bankensterben und damit eine Finanzkrise auslösen, wie sie die Welt seit 2008 nicht mehr gesehen hat.
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