Deutschlands LNG-Strategie und der Elefant im Raum
Deutschland will das russische Gas durch Flüssiggas ersetzen. Mal abgesehen von den hohen ökologischen Folgen einer solchen Politik steht die Frage im Raum, ob das überhaupt klappen kann und wenn dann zu welchen Kosten. Jens Berger schaut genau hin und erklärt, warum in diesem Jahr die Preise nicht so hoch stiegen wie befürchtet (und künftig steigen könnten). Der Grund waren nach seiner Darstellung Sonderfaktoren.
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In Mitteleuropa haben die ungewöhnlich milden Herbst- und Wintertemperaturen den Verbrauch massiv gesenkt. Chinas Volkswirtschaft lief durch die Coronamaßnahmen das gesamte Jahr mit angezogener Handbremse, so dass die Volksrepublik deutlich weniger LNG importieren musste. In Brasilien begünstigten dauerhafte starke Regenfälle die Stromproduktion in den gigantischen Wasserkraftwerken, so dass man nur sehr wenig LNG für die Gaskraftwerke importieren musste. Und Indien hat sich als dankbarer Abnehmer für die noch spärlichen russischen LNG-Exporte erwiesen, die so Lieferungen aus anderen Ländern substituieren konnten. Durch all diese Sonderfaktoren sank bei leicht gestiegenem Angebot die Nachfrage so sehr, dass die zusätzlichen LNG-Mengen für Europa ohne großen Preissprung auf den Märkten eingekauft werden konnten.
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