Corona-Berichterstattung: Das Interesse der Medien an Aufarbeitung ist gering
Der Medienjournalist Timo Rieg hat eine umfassende Studie zu den Verfehlungen es Journalismus in der Corona-Zeit geschrieben, nachdem er über die Reaktion der Medien fassungslos gewesen war. Aber wie vor drei Jahren hat kaum jemand Interesse an einer Aufarbeitung. Dirk Engelhardt schaut zurück und auf die aktuell fehlende Diskussion.
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Es geschah kaum etwas, musste Rieg resigniert feststellen. Im Gegenteil, die wenigen honorigen Journalismusforscher, die sich zunächst geäußert hatten, wurden alsbald stumm. Mit Journalistenkritik macht man sich im Journalismus nie Freunde, das weiß Rieg nur zu genau. „Doch mit der Kritik am Corona-Journalismus wurde man sofort als ‚Schwurbler‘ abgestempelt, in einem Maß, das sofort die Karriere kosten kann.“ Nachdem die gesamte Kommunikationswissenschaft praktisch stumm blieb, hat Rieg in einer Fachzeitschrift einen Essay dazu vorgeschlagen, der angenommen wurde.