Anschläge auf Nord Stream: Das Informationsinteresse des Parlaments muss zurücktreten
Die Bundesregierung gibt keine Informationen über die möglichen Drahtzieher der Anschläge auf die Nord Stream Pipeline preis. Florian Rötzer über die verschiedenen Interessen:
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Die Anschläge waren offensichtlich neben Russland auch auf Deutschland gerichtet, das vom russischen Gas abgeschnitten werden sollte. Letztlich könnte man auch spekulieren, dass die Bundesregierung dahinter steckte, um eine Diskussion über eine Wiederaufnahme von russischem Gas zu unterbinden. Das ist aber doch eher unwahrscheinlich. Also scheint es wohl darum zu gehen, die Einheit des Westens öffentlich zu wahren. Hauptverdächtig ist natürlich Washington, das schon lange gegen Nord Stream 2 vorgegangen ist. Und dann hatte Joe Biden im Beisein von Olaf Scholz vor dem Kriegsbeginn erklärt, dass es keine Nord Stream 2 mehr geben würde, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert („Wir sind dazu in der Lage“). US-Außenminister Blinken sprach nach den Anschlägen davon, dass die USA nun Europa mit LNG-Gas versorge, das sei eine „einzigartige Gelegenheit“.